Bei den am 13. und 14. Mai 2023 in Berlin stattgefundenen Deutschen Jugend-Meisterschaften der Sportakrobaten konnte das Damen Paar Finia Falch und Anna-Lena Krenzke im Wettkampf Tempo die Bronzemedaille erringen.

Erfahrungsgemäß ist der Jugendbereich die am stärksten vertretene Altersgruppe in der Sportakrobatik. Der Ursprung liegt einfach an den optimalen körperlichen Voraussetzungen der Teilnehmer. Da das Altersgefälle von 10-16 Jahren geht, sind die Oberleute, Jungs oder Mädchen, noch leicht, die Unterpartner aber meist schon kräftig genug, um tolle Elemente vor allem in Tempo, wo es heißt, eine optimale Schnellkraft in Flughöhe umzusetzen, gegeben. So sahen sich das Damen Paar vom SV Mergelstetten in einem riesigen Starterfeld von 31 Startern wieder. Der geloste Startplatz im ersten Bereich des Feldes war nicht sehr vielversprechend, trotzdem wollten die Beiden ihr hohes Leistungsvermögen, das sie bereits auf mehreren Wettkämpfen in diesem Jahr unter Beweis gestellt haben, zeigen.

Die Kampfrichter mussten sich auf ein neues Bewertungssystem einstellen. Denn in Berlin wurde erstmals in Deutschland mit dem sogenannten „Live judging system“ gearbeitet. Das bedeutete, dass die Kampfrichter ihre Punktabzüge direkt in das Wertungssystem eingeben, während die Sportler turnen. So möchte man laut dem internationalen Verband FIG zu schnelleren, transparenteren und natürlich faireren Wertungen gelangen. Besonders in der B Wertung der Artistik, wo es um die Bewertung der Eleganz, der Partnerschaft und des künstlerischen Eindrucks geht, sucht man seit Jahren nach einer objektiveren Bewertungsmöglichkeit.

Leider teilte auch das Damen-Paar ihre Nervosität mit den Kampfrichtern und zeigten in der Übung Balance so gar nicht, was sie eigentlich können. So mussten sie sich mit einer Wertung von 22,3 Punkten zufriedengeben und landeten auf einem Platz im Mittelfeld. Die Mitkonkurrenz aus Württemberg war da viel stabiler unterwegs und sicherte für den Landesverband Platz 1 und 2.

Das wollten Krenzke und Falch nicht auf sich sitzen lassen. Sie wissen, dass sie mitmischen können und so ging man mit viel Kampfeswillen in die zweite Übung Tempo. Hieran hatte man in den letzten Trainings noch verstärkt mit Hilfe des Landestrainers Todor Kolev am Stützpunkt in Aalen gearbeitet.
Zu Beginn überzeugten die beiden Mädels mit einer tollen Übung die Kampfrichter. Am Ende sollte das mit 25,45 P. Platz 3 bedeuten, hinter den Favoriten aus Wilhelmshaven 26,15 P. und Ebersbach 25,95 P. Mit diesem tollen Erfolg war der Einzug in den Mehrkampf geschafft.
Am darauffolgenden Tag lagen die beiden Mädchen auf dem 4. Platz. Nach vorne war der Abstand beträchtlich und auch nach hinten lagen einige Zehntel. Das noch in der Balance der Handstand mit Aufgrätschen nicht optimal klappte, in der Kombinierten Übung, bestehend aus Balance und Tempo, aber super war und man war bereit zum Angriff. Dann passierte etwas was leider auch mal vorkommt. Durch einen Fehler in der Musik waren die Beiden völlig verwirrt. Nichts passte mehr zur Choreographie und irgendwie verlor man die Selbstverständlichkeit. Trotzdem turnten sie weiter und zogen die Übung durch. Für eine sehr gute Wertung war das, trotz keines großen Fehlers, nicht mehr geeignet. Am Ende blieb man auf einem sicheren und verdienten 4. Rang hinter Ebersbach, die Gold holten, Sindelfingen auf dem Silber Rang und einem Paar aus Kassel mit Bronze.